Bedenken von BVMed – Stefan Dräger, Claus Ruhe Madsen und SPECTARIS gegenüber dem Vorschlag zur Beschränkung von PFAS in der Medizintechnik 
Bedenken von BVMed – Stefan Dräger, Claus Ruhe Madsen und SPECTARIS gegenüber dem Vorschlag zur Beschränkung von PFAS in der Medizintechnik 

Der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed), Stefan Dräger und Claus Ruhe Madsen, Minister für Wirtschaft in SH, äußern Bedenken gegenüber einem Vorschlag zur Beschränkung von chemischen Stoffen in der Medizintechnik, insbesondere gegen das Verbot von per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS).

PFAS sind synthetische Chemikalien mit wasser-, fett- und schmutzabweisenden Eigenschaften. Sie werden in verschiedenen Industriebereichen und im Haushalt verbreitet eingesetzt, unter anderem in Beatmungsgeräten, Dialysegeräten, Arzneimittelproduktion und erneuerbarer Energien. Jedoch ist die Verwendung vieler PFAS besorgniserregend, da sie sich in der Umwelt und im Körper anreichern können.

Der BVMed argumentiert, dass die Besonderheiten der Medizintechnik nicht ausreichend berücksichtigt wurden und Medizinprodukte bereits einer eigenständigen EU-Regulierung unterliegen. Sie fordern eine Überarbeitung des Vorschlags, um eine angemessene Behandlung von Medizinprodukten zu ermöglichen. Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der Drägerwerk AG & Co. KGaA, warnt vor den existenziellen Risiken, denen Unternehmen wie Dräger durch das Verbot von PFAS ausgesetzt wären. Claus Ruhe Madsen fordert eine risikobasierte Regulierung sowie Übergangsfristen und Ausnahmen für bestimmte Anwendungen. Silke Backsen, eine Grünen-Umweltpolitikerin, kritisiert Madsens Äußerungen und weist darauf hin, dass Deutschland gemeinsam mit anderen Ländern jedoch bereits einen Vorschlag zur Beschränkung von PFAS eingereicht hat. 

Der Deutsche Industrieverband SPECTARIS unterstützt das Ziel, Menschen und Umwelt vor Risiken durch toxische Chemikalien zu schützen, lehnt jedoch ein pauschales Verbot von PFAS unabhängig von ihrem Risiko ab. SPECTARIS argumentiert, dass ein solches Verbot irreparable Schäden für Europa und seine Industrie verursachen würde und fordert eine differenzierte Vorgehensweise, welche Risiken und Alternativen berücksichtigt. SPECTARIS betont die Auswirkungen eines pauschalen PFAS-Verbots auf die Medizintechnik, Halbleitertechnik und chemische Analytik. Sie fordern eine Überarbeitung des Beschränkungsverfahrens mit klaren Ausnahmen, transparenter Bewertung von Alternativen, verlängerten Fristen und einheitlichen Überwachungsvorgaben. 

Ob und in welcher Form es Beschränkungen bezüglich PFAS in der Medizintechnik geben wird, ist noch unklar. Jedoch ist absehbar, dass ein pauschales Verbot von PFAS erhebliche Auswirkungen auf verschiedene Hightech-Branchen hätte und die technologische Souveränität und Versorgungssicherheit der EU gefährdet sein könnte, äußert sich SPECTARIS.

 

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Verfasser des Blogartikels ist Omar Hasan (Team Medizintechnik)

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