Retrofit von Maschinen: Was Sie bei der Modernisierung beachten müssen

Immer öfter begegnen wir in Projekten und Gesprächen mit unseren Kunden und in unseren Netzwerken der Frage, wie sich bestehende Maschinen wirtschaftlich und rechtssicher auf den neuesten Stand bringen lassen. Viele Betreiber zögern, weil sie unsicher sind, ob sie ein Retrofit selbst stemmen können – und wenn ja, welche technischen und gesetzlichen Stolpersteine dabei warten. Dieser Artikel beleuchtet deshalb kompakt, worauf es bei der Modernisierung in Eigenregie ankommt und wie Sie Risiken frühzeitig einkalkulieren.

Was ist Retrofit von Maschinen?

Ein Retrofit von Maschinen bezeichnet die gezielte Modernisierung einer bestehenden Anlage.  Es handelt sich hierbei um Austausch bzw. Aufrüstung veralteter Baugruppen durch moderne Komponenten, um z. B.

• die Lebensdauer der Maschine zu verlängern
• die Verfügbarkeit zu steigern
• Energie einzusparen
• optional Industrie-4.0-Funktionen zu integrieren

Welche Baugruppen – etwa Mechanik, Antriebe, Steuerung oder Sensorik – tatsächlich erneuert und welche lediglich gewartet werden, hängt dabei von den zuvor klar definierten Zielen des Retrofits ab.

Rechtlicher Rahmen

Tabelle "Rechtlicher Rahmen"

Prüfen Sie vor Projektstart, ob Ihr Umbau eine „wesentliche Veränderung“ ist. Ergebnis schriftlich dokumentieren und ablegen.

Wesentliche Veränderung einer Maschine durch Retrofit

Nicht jede Modernisierung einer Maschine führt automatisch zu einer wesentlichen Veränderung. Gemeinsam können wir mit Ihnen ermitteln, ob es sich tatsächlich um eine wesentliche Veränderung der Maschine handelt und ob wirklich ein neues Konformitätsbewertungsverfahren erforderlich ist.

Typische Stolpersteine – und wie man sie vermeidet

Tabelle zu "Typische Stolpersteine – und wie man sie vermeidet"

Checkliste „Startklar fürs Retrofit“

1. Retrofit-Ziele & Return on Investment definieren.
2. Prüfung „wesentliche Veränderung“ dokumentieren.
3. Risikobeurteilung & Sicherheitsfunktionen planen.
4. CE-Strategie (Richtlinie 2006/42/EG vs. Verordnung 2023/1230) festlegen.
5. Detailengineering (Mechanik, Elektrik, Software) abschließen.
6. Prüf- & Abnahmeplan erstellen (inkl. EMV, Funktion, Sicherheit).
7. Betriebsanleitung & CE-Dokumente aktualisieren.
8. Schulung & Wartung organisieren.
9. Unterlagen archivieren (10 Jahre Aufbewahrungspflicht, deutlich längere Aufbewahrung wird jedoch empfohlen).